Linie, Farbe und geometrische Form dominieren Paul Uwe Dreyers Werk in seinen Grundzügen. Anfang der 1970er-Jahre entwickelt er ein Kompositionsverfahren, das er für alle folgenden Werke einsetzt. Er beginnt mit kleinformatigen Zeichnungen, die zur eigentlichen Bildfindung führen. Dreyer bevorzugt quadratische, richtungslose, selten rechteckige Bildformate. Symmetrische Achsen teilen die Flächen in gleichmäßige geometrische Felder. Ein zweites System aus vertikalen, horizontalen und diagonalen Linien stört diese statische Ordnung. Es durchkreuzt, trennt und verschränkt einzelne Segmente.
Um seinen strengen Bildkonstruktionen etwas entgegenzusetzen, verzichtet Dreyer überwiegend auf die traditionell in der Konkreten Kunst bevorzugten Primärfarben Rot, Blau und Gelb. Stattdessen setzt er auf gegensätzliche Dreiklänge und pastelltonige Mischungen. Mit seiner besonderen Farbwahl und tiefenräumlichen Erweiterung der Fläche bezieht Dreyer innerhalb der Konkreten Kunst eine eigenständige Position.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-2814
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart