In den Werken von Ad Dekkers ist die Linie von zentraler Bedeutung. Mit ihr veranschaulicht er Flächenteilungen, Formverschiebungen oder Formwandlungen von geometrischen Elementen. Die Ideen für seine Reliefs erprobt er oft in Skizzen wie bei »Œuvre Nr. 322« und »Œuvre Nr. 342«. In beiden Blättern handelt es sich um ein Quadrat, das aufgeteilt ist. Auf dieses Grundraster hat Dekkers dunklere Linien aufgetragen, die einen systematischen Prozess beschreiben. Während die Linienfragmente in der Studie für »Œuvre Nr. 322« entlang der rechtwinkligen Flächenteilung verlaufen, erscheinen sie in der Studie für »Œuvre Nr. 342« als Diagonalen im quadratischen Rahmen.
Ad Dekkers gehört zu einem Kreis von Künstler:innen, die sich ab 1965 lose um die Amsterdamer Galerie Swart formieren. Sie formulieren gemeinsame künstlerische Ideen, die den Gedanken der französischen GRAV (Groupe de Recherche d'Art Visuel) ähneln: Sie verstehen das Kunstwerk als Resultat eines quasi wissenschaftlichen Prozesses.
Dekkers beginnt 1960 unter dem Einfluss von Piet Mondrian, Hans Arp und Ben Nicholson künstlerisch zu arbeiten. Es entstehen erste Reliefs, eine Bildform, die in seinem Gesamtwerk dominiert. Schrittweise werden seine Kompositionen reduzierter. Ab 1967 verzichtet er gänzlich auf Farbe.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-052
- Material / Technik: Bleistift auf Papier
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart